Verluste und Sterbeerlebnisse in ihrem näheren Umfeld sensibilisierten sie stark für verschiedene Themen: Beeinträchtigungen, schwere Krankheit, Sterben, Tod und Trauer. Als Mitte der neunziger Jahre das Wiesbadener Hospiz Advena als erste stationäre Einrichtung in Hessen gegründet wurde, war sie mit beteiligt. Seit 1988 hat sie für die IFB-Stiftung – ein sozialer Träger in Wiesbaden – gearbeitet und zuletzt den Fachbereich Ehrenamt/Volunteering aufgebaut und geleitet.

Über viele eigene Fort- und Weiterbildungen –  zuletzt zur Sterbeamme nach Claudia Cardinal – konnte sie Erfahrenes vertiefen aber auch viel Neues erlernen.

In ihrer Arbeit mit Menschen mit Schwersterkrankungen und deren Angehörigen/Zugehörigen geht es ihr um Authentizität und Empathie. Sie möchte eine Atmosphäre schaffen, in der alle aufkommenden Fragen, Gedanken und Sorgen ausgesprochen werden können. Um sodann gemeinsam Ressourcen zu aktivieren und neue Wege zu entwickeln.

Für sie stellt unser Lebensende keine Katastrophe oder eine Niederlage dar; es ist vielmehr Teil des Lebens – eines Lebens in Würde und Selbstständigkeit.

Gabriele Groh-Leu ist bis heute in der Hospizarbeit aktiv, vor allem in den Bereichen Begleitung, Beratung zu Patient*innenverfügung und Qualifizierungskurse. Sie bringt einen erfahrenen und zugleich kritischen Blick auf die Hospizarbeit mit und möchte den Facettenreichtum in diesen Aufgabengebietes aufzeigen.

Eines ihrer obersten Ziele ist, dem Thema „Sterben und Tod“ den „Mantel des Schweigens und Verdrängens“ zu nehmen und es zu enttabuisieren.