DIESES SEMINAR IST SPEZIELL FÜR MENSCHEN KONZIPIERT, DIE IN FORTBILDUNG ZUR STERBEAMME/ZUM STERBEGEFÄHRTE SIND ODER DIESE FORTBILDUNG BEREITS ABSOLVIERT HABEN.
„Wir sind bunt!“ – ist gut… – …Aber da geht mehr!
Diversity, Macht & Privilegien in der Sterbe- und Trauerbegleitung
Beschreibung
Die Aussage „Wir sind bunt“ soll die Wertschätzung von Vielfalt ausdrücken. Sie soll zeigen, dass man stolz ist auf die gesellschaftliche Diversität hinsichtlich Genderidentität, sexuelle Orientierung, Weltanschauung, Alter, Hautfarbe, geografische Herkunft, körperliche oder psychische Verfasstheit, soziale Herkunft um nur einige Merkmale zu nennen.
Wertschätzung von Vielfalt ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, aber häufig herrscht die Haltung, dass damit das Ziel erreicht sei. Die mit gesellschaftlicher Vielfalt einhergehenden Machtimbalancen, die Ausgrenzung und Diskriminierung zur Folge haben, bleiben meist in einem toten Winkel – und damit unangetastet – liegen.
Gerade wenn wir uns selbst als offen, empathisch und vorurteilsfrei erleben und das Gefühl haben, dass Diversität und Diskriminierung „für uns kein Thema“ sind, lohnt sich ein genauerer Blick. Denn unreflektierte Privilegien und fehlende Sensibilisierung für (Alltags-)Diskriminierung versperren uns die Sicht auf unser Gegenüber und können eine kompetente Unterstützung sterbender oder trauernder Menschen erschweren oder gar unmöglich machen.
In diesem Seminar erweitern die Teilnehmenden ihr Bewusstsein für Vielfalt und Machtverhältnisse und damit einhergehende Diskriminierung. Sie erkennen unbewusste Prägungen und deren Wirkweisen. Sie lernen, dass Vielfalt mehr ist als ein gutes Gefühl und können so eine diskriminierungssensible, respektvolle und empowernde Begleitungspraxis für Sterbende und Trauernde entwickeln.
Dieses Seminar richtet sich an Sterbeammen und Sterbegefährten, die Interesse am Thema haben. Es verbindet fachlichen Input mit interaktiven Übungen, Selbstreflexion und kollegialem Austausch. Es schafft einen geschützten Rahmen für ehrliche Auseinandersetzung und eröffnet neue Perspektiven – ganz ohne moralischen Zeigefinger.
Schwerpunkte:
- Diversity als Haltung und Konzept
– Ursprung und Geschichte des Konzeptes
– Chancen und Vorteile von Diversity - Diskriminierung erkennen und einordnen
– Mechanismen und Merkmale von Diskriminierung
– Auswirkungen von Diskriminierung auf Trauerprozesse, Abschiednehmen und emotionale Ausdrucksmöglichkeiten - Privilegien und Selbstreflexion
– Was wir (meist) nicht sehen, weil wir es haben
– Wie Privilegien Beziehungen beeinflussen
Fortbildungspunkte laut Kriterien für beruflich Pflegende werden vergeben ID: 20091329