Sterbeamme

Isolation

Dieser Zustand – in dem die Gesellschaft von Trauernden eine schnelle Wiedereingliederung verlangt, zu der diese häufig nicht fähig sind – kann gefährlich werden, wenn Trauernde keine Gemeinschaft finden, in der sie mit ihren Fragen willkommen sind. Zunehmende Ausgrenzung und Fremdheitsgefühle können Trauernde dabei immer stärker in die Isolation drängen. Diese Situation kann auch eine physische Gefahr darstellen. Sowohl (lebensbedrohliche) körperliche, als auch psychische Krankheiten (Suizidneigung, Depressionen) als Folge sind möglich. Trauernde sind auf der Suche nach einer unbekannten Welt und könnten mit ihren Fragen gute Lehrmeister*innen einer – in erster Linie – vernunftgeprägten Gesellschaft werden. Dazu allerdings müssten wir den Trauernden zuhören und sie in unsere Gemeinschaft einbinden, anstatt sie medikamentös ruhig zu stellen um die Diskrepanz zwischen unserem und ihrem Alltag zu vermeiden.