Unterstützung für Trauernde und Hinterbliebene
Wenn sich ein naher Mensch auf seinen Tod vorbereitet, stehen alle Betroffenen meist hoffnungslos und sprachlos vor der eigenen Zukunft, die sich als Abgrund vor einem auftut. Die Sorge um den lieben Menschen paart sich dabei mit existenziellen Fragen und Vorstellungen vom Tod. Diese Gedanken jedoch werden meist nicht gemeinschaftlich besprochen, denn die Mischung aus Ungeübtheit, Ohnmachtsgefühlen und persönlicher Betroffenheit führt leicht dazu, dass Familien kaum Worte für den Abschied finden können. Angehende Trauernde – also die Angehörigen und Nahestehenden eines sterbenden Menschen – sind diejeniegen, die den Abschied eines Menschen vom Leben ganz wesentlich erleichtern oder erschweren können.
Jeder Abschied braucht eine Gestaltung, um heilsam für alle Beteiligten sein zu können und oftmals benötigen die Beteiligten eine Unterstützung von außen. Viele Trauernde haben später Schuldgefühle, weil sie sich nicht getraut haben, zu handeln oder Dinge aus- oder anzusprechen als die Zeit dafür gegeben war. Fehlt eine professionelle Begleitung, kann es auch geschehen, dass ein naher Mensch in die Rolle der Sterbebegleitung gerät, ohne dafür ausgebildet zu sein oder zumindest notwendiges Handwerkszeug zu haben. Auch Pflegenden und anderem medizinischem Fachpersonal fehlt oftmals das Fachwissen, um die Begleitung von Angehörigen berücksichtigen zu können.
Vor Trauernden breitet sich eine neue Welt aus, die oftmals wie eine steinige Wüste wirkt, die neu belebt werden soll. Dieser Weg ist schwer, denn viele Trauernde sehen ihr eigenes weiteres Leben nach dem Tod des geliebten Menschen als sinnlos an. Der Weg in eine neue Zukunft muss erst gefunden werden und dafür gibt es weder Patentrezepte, noch erprobte Tipps, mit denen dieser individuelle Weg gemeistert werden könnte. Um dem Leben eine weitere Chance geben zu können, braucht es sowohl Einbindung in die Gemeinschaft, als auch Inspiration von außen.
Sterbeammen und Sterbegefährten sind darin ausgebildet, diesen schweren Prozess auszuhalten und zu begleiten. Sie haben eine Fülle von „Werkzeugen“ bei sich, die – frei von Substanzen – den Weg in das neue Leben unterstützen können. Sterbeammen und Sterbegefährten sind unschockierbar und wissen genau, dass wir alle angesichts des Lebens und des Todes nichts zu verlieren haben.