Buchempfehlung

Ophelias Schattentheater

Michael Ende, Friedrich Hechelmann  

Thienemann Verlag, 2008

Das kleine Fräulein Ophelia hat nur eine leise Stimme. Sie ist als Souffleuse in einem Theater einer kleinen Stadt langsam und sicher alt geworden. Ophelia kennt und liebt die Sprache der großen Dichter.

Eines Tages taucht in dem leeren Theater ein Schatten auf. Dieser Schatten ist nur einer von vielen anderen, der niemandem gehört und den auch niemand freiwillig bei sich haben will. Also ist es Ophelia, die erst den einen, dann den anderen bei sich aufnimmt. Allmählich sammelt sich alles, was an Schatten herrenlos in der Welt herumirren muss, bei Ophelia. Ophelia lehrt die Schatten alle Tragödien und Komödien der Theaterwelt und tagsüber trägt sie die Schatten in ihrem  Handtäschchen mit sich herum.

Langsam bemerken die Menschen, dass mit ihr etwas Seltsames einhergeht. Ophelia verliert ihre Wohnung und in diesem Moment kommen die Schatten auf die Idee, ihr einen Gefallen zu erweisen. Sie spielen die Theaterstücke vor Publikum nach, das „Schattentheater“ ist geboren.

Letztlich ist es der größte Schatten, der Tod selbst, den sie auch noch bei sich aufnimmt. Ophelia bekommt damit die Möglichkeit, Schatten zu erlösen und in einer völlig anderen Dimension ihrer Leidenschaft, dem Theater nachzukommen.

Ein schönes Buch mit wundervollen Zeichnungen, das durchaus dazu beitragen kann, Ängsten – nicht nur von Kindern – neue Lösungsansätze und neue Hoffnung zu vermitteln.

Bild: Thienemann Verlag

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